Während einer Famulatur stellt sich Ihnen ein 35 jähriger männlicher Patient vor. Herr M. klagt über immer wieder auftretende Infekte und Abgeschlagenheit. Er gibt keinerlei Vorerkrankungen an, gesteht Ihnen jedoch, während seiner Jugend mit seinen Freunden mehrfach i.v. Drogen konsumiert zu haben. Während er spricht, fällt Ihnen eine weissliche Veränderung seiner Mundschleimhaut, vor allem am seitlichen Zungenrand auf.
Da Sie erst vor Kurzem in einer Vorlesung ein ähnliches Bild gesehen haben, kommt Ihnen der Gedanke, dass es sich hierbei um eine Haarleukoplakie handeln könnte, wie sie bei immunsupprimierten Patienten durch das Eppstein-Barr-Virus ausgelöst werden kann. Sie berichten ihrem anleitenden Arzt von dem Patienten und wollen ihn davon überzeugen, einen HIV-Suchtest mittels ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) durchzuführen.
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Bei dem Patientin bestätigt sich Ihre Verdachtsdiagnose. Der Patient ist mit dem HI-Virus infiziert und leidet bereits unter einer deutlichen Immunschwäche.
Im weiteren Gespräch überweist Ihr anleitender Arzt den Patienten an einen befreundeten Kollegen, der sich auf die Behandlung derartiger Krankheiten spezialisiert hat.
Einige Monate später treffen Sie den Patienten wieder. Unter spezifischer antiviraler Therapie kam es bei ihm zu einer Stabilisierung seines Zustandes. Auch den Schock des Wissens über die Infizierung habe er mittlerweile nach eigenen Angaben „ganz gut verdaut“.